Darm <-> Hirn & Präbiotika <-> Probiotika

Es ist schon erstaunlich, aber es gibt tatsächlich eine Verbindung zwischen unserem Darm und unserem Gehirn!

Darmhirn

Unser Verdauungstrakt enthält etwa 500 Millionen Nervenzellen, das entspricht in etwa dem Gehirn eines ausgewachsenen Labradors! Weiters siedeln im Darm rund 100 Billionen Mikroorganismen! Der Menschliche Organismus besteht aus ca. 70 Billionen Zellen. Das heißt, der Darm beinhaltet mehr Mikroorganismen als der menschliche Körper Zellen besitzt.

Und es existiert tatsächlich eine Verbindung zwischen Darm und Hirn über den Vagusnerv. Weiters produziert der Darm viele (Boten-)stoffe, die der Körper für sein Wohlbefinden benötigt, darunter auch „Glückshormone“ wie Serotonin, Dopamin oder GABA (Gamma-Aminobuttersäure), welches eine beruhigende Wirkung hat.

Es ist mittlerweile bekannt, das ein Ungleichgewicht im Darm eine Menge von Symptomen verursachen kann. Neben den direkten Auswirkungen wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen gibt es auch Erkrankungen wie Asthma, Multiple Sklerose oder bestimmten Autoimmunerkrankungen die dem Darm in Zusammenhang stehen können. Aber auch psychische Erkrankungen wie Depressionen können durch den Darm verursacht werden.

Und das es auch in die andere Richtung geht, hat manch einer schon am eigenen Leib verspürt. So kann es in Stress- oder Angstsituationen dazu kommen, das man dringend auf die Toilette muss. Z.b. vor Schularbeiten, wo sich noch kurzfristig Durchfall einstellt.

Das bedeutet, der Zustand des Mikrobioms ist eng verknüpft mit unserem Wohlbefinden. Leider gehen wir damit nicht sehr achtsam um. Vor allem die heutige Ernährungslage fördert die Dysbakterie und damit die Entwicklung von Symptomen. Werden zu viel an Kohlhydraten verzehrt kann der Darm diese unter Umständen nicht mehr richtig verarbeiten und es entstehen Fuselalkohole, welche dann direkt Lebertoxisch wirken. Wenn hingegen Eiweiße nicht richtig verstoffwechselt werden, entstehen Leichengifte, die wiederum von der Leber verarbeitet werden müssen. In beiden Fällen entwickeln sich meist auch Blähungen. Sind diese vor allem laut und beinahe geruchlos, deutet das auf eine Kohlehydratthematik hin. Wenn diese hingegen stinken, dann geht es um das Eiweißthema.

Probiotika

Wenn nun der Darm nicht mehr im Gleichgewicht ist, dann werden oft Darmbakterien zugeführt (=Probiotika). Das kann durchaus sinnvoll sein und ist insbesondere nach einer Antibiotikagabe sinnvoll. Allerdings können nur wenige der im Darm lebenden Stämme industriell gefertigt werden, daher ist diese Maßnahme oft nicht auf Dauer von Erfolg gekrönt.

Präbiotika

Daher ist es viel sinnvoller, die Darmbakterien mit dem zu füttern was sie benötigen. Ganz wesentlich trifft dies auf den Dickdarm zu, dessen Bakterien vor allem auf die Zufuhr von sogenannten Ballaststoffen (=Präbiotika) angewiesen ist. Diese, für uns unverdaulichen Pflanzenfasern sind die Mahlzeit für unsere gesunden Bakterien. Wird dieses Futter ausreichend zur Verfügung gestellt, so bildet sich automatisch jene Darmflora die dann in weiterer Folge selbst für ein gesundes Darmmillieu sorgt.

Eine der bekannten „Nebenwirkungen“ bei Beginn der Gabe von Präbiotika sind Blähungen, manchmal auch sehr übler Art. Das ist der Hinweis das die eubiotischen also gesunden Bakterien sich Platz verschaffen und krankmachende Mikroorganismen verdrängen.

Übrigens, jeder Dickdarmabschnitt besteht dabei auf sein eigenes Futter. Nur, wenn alle Darmabschnitte richtig versorgt werden, kann die Darmflora auch stabil werden. Und da die meisten Darmerkrankungen wir Karzinome, Divertikel etc. vor allem im Dickdarm auftreten ist auf diesen Bereich ein besonderes Augenmerk zu legen. Ich selbst arbeite dabei mit dem Zinobiotic der Firma Zinzino, da hier alle Darmabschnitte richtig versorgt werden.

Auch der Dünndarm will entsprechend versorgt werden, dabei würde es schon helfen, immer wieder gesäuerte Lebensmittel zu konsumieren, da diese eine Vielzahl an Mikroorganismen enthalten, die für eine Gesunderhaltung des Darms notwendig sind.

Klopapiertest

Um zumindest eine Idee über den Zustand des Darms zu erhalten kann der Klopapiertest angewendet werden.  Der Optimalfall ist der, das nach dem Stuhlgang praktisch kein Klopapier verwendet werden muss. Umso schmieriger die Ausscheidungen sind, um so mehr ist das ein Hinweis, das etwas nicht in Ordnung ist.

Dann sollte auf die Ernährung geachtet und der Darm entsprechend unterstützt werden.

Übrigens: Um eine geschädigte Darmflora stabil zu bekommen darf man sich Zeit nehmen. 6 – 12 Monate kann es dauern, bevor der Optimalzustand hergestellt wird.

Bei Fragen stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung!